CDtest kompakt-lautsprecher
VOLLENDET
Kaum zu glau b en , w ie viel Fu n -
dam ent eine so kleine B ox w ie
die M ezzo 1 erzeugen kann
M
ordaunt
Shorts Mezzo 1, wie die
meisten Vertreter dieser Klasse ist
auch sie eine Zwei-Wege-Box, macht be-
sonders durch ihre elegante Op-
tik und die exzellente Verarbei-
tung auf sich aufmerksam. Tat-
sächlich könnte man deren Voll-
endung sowie den Materialein-
satz gemessen am Preis als ziem-
lich kompromisslos bezeichnen.
So bietet sie ein Bi-Amping-
Terminal, das praktisch iden-
tisch ist mit dem der MS-Spit-
zenmodelle. Der Hochtöner ragt
oben aus dem nach hinten zu-
Das Bi-Wiring-Terminal der Mezza 1
erinnert an das des MS-Spitzenmo-
dells Performance 6. Die Brücken
sollte mar durch Kabel ersetzen
laufenden
Ge-
häuse
heraus
und verfügt über
je eine eigene Ab-
deckung
sowie
Schallwand,
während der 13-
Zentimeter-Tief-
Mittentreiber in
der aufgesetzten
Frontfläche
fi-
xiert ist. Natür-
lich
wurde
das
Gehäuse für eine mög-
lichst naturgetreue Abbildung im Inneren
beruhigt.
Der formschöne Lautsprecher legte in un-
serem Hörraurn eine schwungvolle und vor
allem eine recht stämmige Vorstellung aufs
Parkett. Dabei erinnerte das Fundament der
zierlichen Box mitunter an den mächtigen
Bass der Focal. Im direkten Vergleich geht
die Mezzo aber wesentlich disziplinierter
ans Werk, weist zudem mehr Konturen und
Details auf. Außerdem stehen die Mitten
deutlicher im Vordergrund und
haben mehr Präsenz. Stimmen set-
zen sich dadurch auch in komplexeren
Passagen sehr gut durch und positionieren
sich vor der musikalischen Begleitung. Der
Schall löst sich überdies noch besser von den
Membranen, als es etwa bei der Focal oder
der tonal nicht unähnlichen Wharfedale der
Fall ist.
Leider wirkte der Hochtöner mitunter et-
was zurückhaltend. Das ist sicher nicht dra-
matisch, sollte die Elektronik aber ebenfalls
dunkel abgestimmt sein, könnte das Ganze
QUELLE
Tan n o ys W in zlin g „Revo lu tio n
DC
4" bietet eine un gem ein
griffige A b b ild u n g
I m Bezug auf die Abstrahlcharakteristik
geht Tannoy bei vielen seiner Modelle den
„geradlinigen“ Weg und setzt konsequent
auf koaxiale Treiber. So bestückt ist die win-
zige Revolution DC 4 vor allem in Nahfeld-
situationen, also in besonders kleinen Räu-
men, nicht so schnell zu schlagen. Aber man
sollte sich von ihren handtaschenfreund-
lichen Abmessungen keineswegs täuschen
lassen. Auch in größeren Zimmern
liefert dieser Miniaturlautspre
eher sehr brauchbare Ergeb-
nisse und ein schwungvolles
Musikerlebnis. Wunder sind
Koax von hinten: Deutlich er-
kennt man die runde Aus-
sparung im Bass-Magneten.
Darin liegt die Abdeckkappe
des Tweeters
indes nicht drin. Natürlich verlangt
die Physik ihren Tribut und sorgt da-
für, dass praktisch nichts unterhalb
von 100 Hertz aus den Membranflä-
chen kommt.
Das kompensiert Tannoy durch ei-
ne sanfte Anhebung des Bereiches
zwischen 100 und 200 Hertz, der
immerhin den Grundton andickt.
^
Dadurch klingt der Winzling tatsäch-
lich verblüffend vollständig und an-
springend. Gleichwohl ist der Charakter
insgesamt als eher schlank und schnell zu
bezeichnen. Dem kommt zugute, dass auch
in den obersten Lagen eine minimale
Zurückhaltung angesagt ist. Die
k
Höhen sind dezent abgesoftet,
|
wodurch die DC 4 angenehm
J
mild und rund wirkt.
Ihr
größter
Pluspunkt ist
aber sicher die greifbare und
verblüffend
große
Abbil-
dung, die keine Zweifel an
den herausragenden Darstel-
lungsfähgkeiten eines Koax-
o
Treibers aufkommen lässt. Sänger erschei-
nen plastisch im Hörraum und werden be-
stechend scharf und konturstark von den '
Instrumenten
umrahmt. Natürlich
darf
man dabei keine allzu großen Dynamikka-
112 STEREO HIFI-SPARBUCH 2/2009
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